2024

17.11.2024 – 6.12.2024

Familienausstellung in der Galerie im Rathaus

Ist Pippi Langstrumpf das stärkste, das frechste oder das schlauste Mädchen der Welt? Wer das herausfinden möchte, ist eingeladen, die neue Familienausstellung in der Galerie im Rathaus zu besuchen, die dort von Sonntag, 17.11.2024, bis Freitag, 6.12.2024 zu sehen ist.

Pippis Abenteuer sind bei Kindern schon seit Jahrzehnten sehr beliebt – kein Wunder, hat sie doch die „Plutimikation“ oder den „Spunk“ erfunden und gegen eine ganze Piratenbande im Takatukaland gekämpft. Dafür wird sie geliebt auf der ganzen Welt und ihre Erfinderin Astrid Lindgren gehört auch weit über ihren Tod im Jahr 2002 hinaus zu den am meisten verehrten Kinderbuchautorinnen.

In der diesjährigen Familienausstellung des Lokalen Bündnisses für Familie und des städtischen Familienbüros steht Pippi Langstrumpf im Mittelpunkt, aber auch andere Figuren von Astrid Lindgren gibt es zu entdecken, wie zum Beispiel Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter.

Zusammengetragen wurde die Ausstellung von Matthias Blum aus Oldenburg, der Astrid Lindgren bei einem Besuch in ihrer Wohnung noch persönlich kennengelernt hat und seitdem die Erinnerung an ihr literarisches Erbe lebendig hält. In der Mitmach-Ausstellung können die Abenteuer der Heldinnen und Helden von Astrid Lindgren nachgespielt werden und zahlreiche Schatzkisten mit Büchern und Bildern laden zum Stöbern und (Vor-)lesen ein.

Besondere Originalausgaben, Illustrationen und Bilder geben einen guten Einblick in das Schaffen der Autorin und machen die Ausstellung für Besucherinnen und Besucher jeden Alters interessant.

31.08.2024 – 10.11.2024

Galerie im Rathaus

Tobias Zaft wurde 1981 in Hamburg geboren und studierte bis 2007 Freie Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, auch bei Professor Holger Bunk.

Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes führte ihn an die Central Academy of Fine Arts in Beijing, China. Es schloss sich 2008 ein China Scholarship Council mit eingeschlossener Graduate Scholarship an der Central Academy of Fine Arts Beijing an. Der Biafarin Award 2017 und zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und China begleiten seine künstlerische Arbeit. Tobias Zaft lebt und arbeitet in China und Deutschland.

Er arbeitet multimedial: neben Grafik/Malerei und skulpturaler Intervention im musealen und öffentlichen Raum realisiert er Installationen, partizipative Environments, interaktive Medienprojektionen und extrem groß dimensionierte, animierte Licht- oder Kurzfilmprojektionen in und auf Architektur im urbanen Raum von Metropolen.

Chan Chu – die asiatische Geldkröte oder Geldfrosch ist ein Glückssymbol, welches für Wohlstand steht. Kleine Skulpturen, die auf Geldhaufen sitzen, finden gerne in Büros im asiatischen Raum Aufstellung. Als übergroße Bronzeplastik bevölkert Chan Chu oder Toad Walker die Räume der Städtischen Galerie mit den multimedialen Installationen Tobias Zafts.

03.10.2024 – 31.10.2024

Sonderausstellung im Stadtmuseum Lippstadt

Michael Vorfeld, „Literarische Glühbirnen“, Rauminstallation, Ausstellungsfoto, Stadtmuseum Lippstadt, 2024  © Dirk Raulf

Die Lichtpromenade zeigt im Lippstädter Stadtraum dauerhaft ausgestellte Lichtkunstinstallationen und schafft einen erlebbaren Pfad mit einem abwechslungsreichen Blickwinkel durch die Stadt.

Im Laufe der letzten 20 Jahre ist die Lichtpromenade von zwei auf 20 Kunstwerke gewachsen. Im Rahmen des Jubiläums sind alle Künstlerinnen und Künstler der Lichtpromenade erneut eingeladen worden, ihre Kunst im urbanen Raum und auf Sonderausstellungsflächen zu präsentieren.

Sieben Künstler und Künstlerinnen der Lichtpromenade zeigen ihre Werke in den historischen Räumen des Stadtmuseums. Zu sehen sind dokumentarische Arbeiten, Videokunst bis hin zu noch nicht gezeigten Werken.

Ausgestellt sind Werke folgender Künstlerinnen und Künstler:

Michal Fuchs
Gunda Förster
Lynne Leegte
Daniel Roskamp
Jürgen Stollhans
Livia Theuer
Michael Vorfeld

08.06.2024 – 18.08.2024

Galerie im Rathaus

Isabell Kamp, in Bonn geboren, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und lebt im Köln-Bonner-Raum. Zahlreiche Nominierungen, Preise und Stipendien honorieren ihren künstlerischen Weg. Als Künstlerin baut sie Objekte, die ausschließlich oder in Teilen aus Keramik bestehen und oft mit gefundenen Alltagsgegenständen oder Konstrukten kombiniert werden. Ihre handwerklich aufwendigen Werke behandeln motivisch scheinbar den anatomischen Formenkanon des menschlichen Körpers. Ihre Darstellung nimmt vordergründig dessen alltägliche Funktionalität und Kontextualisierung in den Blick. Gliedmaßen – Köpfe, Münder, Finger, Hände oder Arme – präsentieren sich scheinbar im Ausdruck eines inhärenten Eigenlebens. Ihre räumliche Eingebundenheit, eine bisweilen ungewohnte Fragmentierung oder Überlängung und ihre eigentümliche Wechselwirkung mit anderen Objekten erzeugen ein hohes Verunsicherungsmoment, was ihnen auf diese Art eine besondere Präsenz verleiht. In Isabell Kamps Arbeit werden die visualisierten Körperteile Akteure einer plastischen „Handreichung“ oder eines „Fingerzeigs“. Intrinsisch motivierte und deutbare Abläufe des menschlichen inneren Handelns in Denken, Fühlen und Planen bekommen dergestalt ihr skulptural äußerliches Pendant und eine frappierende Sichtbarkeit. 

17.03.2024 – 12.05.2024

Galerie im Rathaus

Das Atomzeitalter in Westfalen – Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes Münster mit Exponaten aus Lippstadt

Am 15. April 2023 endete eine Ära: Deutschland stieg nach langem Hin und Her aus der Stromproduktion durch Kernenergie aus. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt aus diesem Anlass die Wanderausstellung „Das Atomzeitalter in Westfalen. Von der Zukunft zur Geschichte“. Sie bietet eine historische Rückschau auf die Geschichte der Atomkraft mit Fokus auf Westfalen-Lippe wie auch einen Blick auf aktuelle Debatten und die Zukunft.

Mit dem Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke am 15. April 2023 ist die Nutzung der Atomkraft in Deutschland Vergangenheit. Ihrer 70-jährigen Geschichte geht die Ausstellung mit Blick auch auf diese Region nach. Die vier großen westfälischen Standorte in Gronau, Würgassen, Hamm und Ahaus stehen dabei im Fokus. Atomkraft war immer auch ein gesellschaftliches Streitthema. So geht es auch um die Aufarbeitung des Protestes um einen möglichen Standort bei Lippstadt.

Das Thema Kernenergie beschäftigt die Bundesrepublik Deutschland fast seit ihrem Bestehen. Gesellschaft, Politik, Unternehmen und Forschung ringen seitdem um Wahrheit und Zukunftsgestaltung. Die Ausstellung geht dem Thema in drei Kapiteln nach. „Akteur:innen stehen im Mittelpunkt des ersten Ausstellungsbereiches“, so Kuratorin Sarah Pfeiffer vom LWL-Museumsamt für Westfalen. „Hier kommen Menschen zu Wort, deren Leben durch ihre Arbeit und ihr Engagement mit der Geschichte der Kernkraft verbunden ist. Sie berichten aus ihrer Perspektive und bewerten ihre eigene Rolle darin.“ Rund die Hälfte der Leihgaben wurde von den Akteur:innen selbst zur Verfügung gestellt. Die Exponate stammen von Initiativen und Einzelpersonen der Anti-AKW-Bewegung, aus der Nuklearbranche, aus Politik und Verwaltung. Alle beschäftigen sich thematisch auf unterschiedliche Weise mit Kernenergie. Präsentiert werden etwa Kleidungsstücke wie Unterwäsche für den Kontrollbereich von der Hochtemperatur-Kraftwerk GmbH, der feuerrote Lautsprecherwagen, der die Initiative „Kein Atommüll in Ahaus e.V.“ lange Zeit auf Demonstrationen begleitete, die Atomkraftwerk-Dampfmaschine R200 der Lüdenscheider Firma Wilesco und ein Bergebehälter für kontaminiertes Material der Feuerwehr Münster. Mit Loriots „Weihnachten bei Hoppenstedts“ ist auch ein Klassiker aus dem westdeutschen Fernsehen zu sehen, der die Atomkraft thematisiert.

Dem Rückblick auf die Vergangenheit widmet sich der zweite Teil der Ausstellung, mit den vier westfälischen Atomstandorten Würgassen (Kreis Höxter), Hamm, Gronau und Ahaus (beide Kreis Borken) im Zentrum. Der Brennstoff steht dabei immer im Mittelpunkt, denn er ist sowohl Grundlage der Stromerzeugung als auch Ursache des gesellschaftlichen Konflikts um die Kernenergie. Anhand der vier Atomstandorte in Westfalen geht die Ausstellung der Frage nach, wie er hergestellt wird und was während der Stromproduktion und danach mit ihm passiert: In der Urananreicherungsanlage der „Urenco“ in Gronau wird das Brennmaterial bearbeitet, im Atomkraftwerk Würgassen und in Hamm-Uentrop kam es in unterschiedlicher Form zum Einsatz. Im Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus wird der abgebrannte Brennstoff untergebracht, bis voraussichtlich zwischen 2046 und 2068 ein Standort für das Endlager bestimmt und dieses anschließend eingerichtet worden ist.

„Klimawandel, der Beschuss des ukrainischen Kernkraftwerkes Saporischschja durch das russische Militär, Energieknappheit und Laufzeitverlängerung – lange wurde das Thema Atomkraft nicht mehr so kontrovers diskutiert wie in den letzten anderthalb Jahren“, sagt Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin des LWL-Museumsamtes Westfalen. Im dritten Teil der Ausstellung wird diesen aktuellen Debatten nachgegangen. Welche Auswirkungen hatten sie auf die Menschen und ihre Haltung? Hierzu können sich Besuchende in der Ausstellung äußern. Außerdem geht es um die Frage, was von der Geschichte der Kernenergie in Deutschland übrigbleibt. Innerhalb der interaktiven Station „Wissen bewahren zu Westfalen“ können Besucher:innen ortsbezogen Wissen hinterlassen und so gemeinsam Geschichte schreiben.

Ein Katalog mit 144 Seiten, zahlreichen Abbildungen und weiterführenden Textbeiträgen vertieft und erweitert die Themenbereiche und zeigt ausgewählte Ausstellungsobjekte. Er ist im Buchhandel und an den Ausstellungsstationen für 19 Euro erhältlich. 

10.02.2024 – 10.03.2024

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Haben Zeugnisse der Religiosität nur eine Berechtigung als Gegenstände musealer Betrachtung oder bieten sie auch Bezüge zur alltäglichen Glaubenswelt des Betrachters, zu seinen Erinnerungen, Gewissheiten und was ihm Trost und Hoffnung gibt?

Diese Frage versucht die Ausstellung aufzugreifen und lädt zu eigener Interpretation ein.

Das Stadtmuseum Lippstadt wird als Kreisheimatmuseum im Jahr 1927 eröffnet. Gesammelt wurde schon vorher. Ab 1925 wird die Sammlung verzeichnet. Unter den ersten Nummern finden sich überraschend viele Exponate, die der Kategorie „kirchliche Kunst“ zugeordnet wurden.    

So hat das „Gottvater-Bild“, das zu Beginn gezeigt wird, die Inventarnummer 13. Es stammt aus der Kirchengemeinde Effeln.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Teile der Bestände aufgelöst oder ausgelagert. Ab 1960 wurde wieder kontinuierlich gesammelt.

Heute wird die Sammlung ins neue Depot umgelagert. Auf dem Weg dahin werden nun Teile des religiösen Sammlungsgutes in dieser Ausstellung gezeigt, kombiniert mit regionaler kirchlicher Kunst und kulturgeschichtlichen Zeugnissen aus den Kirchen in und um Lippstadt.

Jedes Museumsstück hat eine eigene Geschichte.

Die Exponate mit den Inventarnummern drei, vier, fünf und sechs – eine Madonna von 1250 und ein Messgewand mit Stola und Manipel aus Leder stammen aus der Kapelle Waltringhausen. Sie wurden um 1925 dem Museum geschenkt. 1942 wurden sie wieder zurückgegeben, offenbar um sie vor möglichen Bombardierungen des Stadtzentrums von Lippstadt in Sicherheit zu bringen. 1973 kam das Messgewand zurück und erhielt die Inventarnummer 4840. Die alte Nummer „4“ klebt noch am Kragen der Kasel. Auch sie ist in der Ausstellung zu sehen.

Die Sammlung „kirchliche Kunst“ wurde mit Museumsgründung in einen separaten Raum gezeigt, von dem es hieß: „Beim Betreten […] fühlt man sich in eine Kapelle versetzt“ (Der Pariot, 8.2.1927)

Doch der Schein trügt. Musealisierung bedeutet, einen Gegenstand aus seinem üblichen Gebrauchszusammenhang zu lösen und in einen neuen Kontext zu stellen.

Durch Bazon Brock, Professor für Kunst und Ästhetik an der Universität Wuppertal, ist die Geschichte einer Frau überliefert, die sich der Musealisierung eines sakralen Gegenstandes entgegenstellte:
„Eine Eifelbäuerin besuchte in regelmäßigen Abständen ein Altarbild, das aus ihrer Heimatkirche wegen seines künstlerischen Wertes in ein Kölner Museum verschleppt worden war, um vor diesem Bild, wie sie es jahrelang getan hatte, zu beten.“
(Re-Dekade, Kunst und Kultur der 80er, S. 216)

„Nur etwas fürs Museum?“, der Titel der Ausstellung provoziert. Gegenstände aus dem Bereich von Frömmigkeit, Andacht und liturgischem Vollzug sind zwar auch Moden unterworfen und ihr offizieller Gebrauch kann durch Vorschriften reguliert werden, aber es liegt im Auge des Betrachters, ob sie ihm Anknüpfungspunkte an seinen gelebten Glauben bieten können oder ihn anregen, kulturgeschichtliche Kontexte zu befragen.

2023

17.12.2023 – 31.01.2024

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Gab es das überhaupt, ein jüdisches Lippstadt? War es nicht von Anfang an für Juden unsäglich schwierig, in Lippstadt wohnen und wirken zu können?

Salomon Gans hat es mit seiner Frau in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts geschafft. Seine Söhne werden hier geboren. Einer ist David Gans (1541-1613), der 1564 nach Prag ging. Ein Universalgelehrter, der jüdische und nichtjüdische Quellen nutzte und mit den Astronomen Kepler und Brahe in Kontakt stand.

Die Lippstädter Zünfte befürchteten Konkurrenz. Der Lippstädter Rat beschloss 1578/79, die Niederlassung von Juden „zu ewigen Zeiten“ zu verbieten.

Unter der Schutzherrschaft des Kurfürsten kommt dennoch in den 1660er Jahren Familie Gumpertz nach Lippstadt. Während des Siebenjährigen Krieges arbeiten die Schutzjuden Hertz Feidel und Gumpert Hertz als Heereslieferanten für die Lippstädter Garnison. Seither wurde die Straße, in der sie wohnten, Judenstraße genannt. Heute heißt sie Rathausstraße.

Unter französischer Herrschaft wurden die Zuzugsbeschränkungen für Juden 1808 aufgehoben. Es lebten nun 6 jüdische Familien in Lippstadt. Gumpert Hertz wird zum Ältesten der märkischen Judenschaft.

Mit dem Emanzipationsedikt von 1812 waren Juden in Preußen bereits zu Inländern geworden. Als Westfalen 1815 preußische Provinz wird, werden die Religionsangelegenheiten neu geregelt, doch erst 1847 erlangen Juden einheitliche Rechtssicherheit. 1847 wird der Synagogenbezirk Lippstadt gebildet. 1852 wird die Lippstädter Synagoge eingeweiht. Zu ihr gehören 12 jüdische Familien.

Im Jahr 1890 wird mit 3 Prozent an der Bevölkerung und 270 Seelen ihr höchster Bevölkerungsanteil erreicht. Insbesondere als Selbstständige gelingt vielen ein wirtschaftlicher Aufstieg, in dessen Folge die Abwanderung in die großen Städte einsetzt. 1933 leben noch 126 Juden in Lippstadt.

Diese Ausstellung widmet sich den jüdischen Familien, für die in Lippstadt Stolpersteine verlegt worden sind. Ihre Geschichte zeugt von Erfolg, Modernität und Gemeinwohlorientierung.

Max Grünewald wurde 1917 Oberstabsarzt in der preußischen Armee, war Chef der Reservelazarette des Kreises Soest. Seine Frau Dina kandidierte 1919 bei der Stadtverordnetenwahl. Else Lasker-Schüler vermittelt einen Eindruck von ihr in einer Szene des „Arthur Aronymus“.

Sophie Hammerschlag hatte die Evangelische Höhere Töchterschule besucht. Sie bleibt unverheiratet und wohnte im Haus ihrer Eltern Lange Straße 63, die dort ein Modegeschäft betrieben. Nach dem Ersten Weltkrieg macht sie es zur Sammelstelle für Spenden aller Art. Sie ist Vorsteherin eines Bezirks, übernimmt hier die Organisation der Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung.

Walter Sostheim, vielleicht erstaunt sein Lebensweg am meisten. Er war in dritter Generation Firmeninhaber der Bürstenfabrik Sostheim zwischen Blumen- und Bahnhofstraße. Das Geschäft floriert. 1936 ist er bei Verwandten in Chicago, die ihn überzeugen wollen, zu bleiben. Er geht nach Deutschland zurück, will noch im November 1937 seine Fabrik weiter ausbauen. Was dann passiert, wird unter der Rubrik „Vor aller Augen“ für jeden Betroffenen neu beschrieben:

Novemberpogrom: alle jüdischen Männer Lippstadts werden ins KZ Sachsenhausen verschleppt.
3. Dezember 1938 Zwangsveräußerung jüdischer Geschäfte und Gewerbebetriebe
Umsiedelungen, Deportationen, Misshandlungen, Morde


Jeder Stolperstein steht für eine Lebensgeschichte, die gebrochen wurde, gewaltsam, ungeheuerlich – aber nicht vergessen.

01.10.2023 – 26.11.2023

Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen mit vielen Exponaten aus Lippstadt
in der Galerie im Rathaus

Nichts ist so sicher wie der Tod. Insofern betrifft das Thema „Abschied nehmen – Sterben, Tod und Trauer“ alle von uns einmal ganz persönlich. Eine Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit diesem Titel blickt auf historische und aktuelle Aspekte des Umgangs mit dem Lebensende. Zu sehen sind dabei auch eine große Anzahl von Exponaten aus dem Stadtmuseum Lippstadt.

Die Ausstellung widmet sich den Fragen: Wie gingen die Menschen früher mit dem Sterben um? Welchen Stellenwert hat es heute in einer säkularisierten und weltanschaulich differenzierten Gesellschaft? In acht Kapitel behandelt die Schau unterschiedliche Aspekte der Trauerkultur wie die Jenseitsvorstellungen, die Vorsorge und die Verfügungen für den Todesfall. Darüber hinaus beschäftigt sich die Ausstellung mit der Totenfürsorge, der Hospizbewegung und der Sterbehilfe. Gezeigt werden Versehgarnituren und Salbgefäße, die bei der Krankenölung durch den Priester eingesetzt werden. Totenzettel und Kondolenzpost aus unterschiedlichen Jahrhunderten dokumentieren die Tradition des Abschiednehmens. Zwei Kapitel beschreiben den Wandel der Friedhöfe. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der Erinnerung an die Toten anhand von Gedenktagen, Post-mortem-Fotografien und dem Gedenken an gefallene Soldaten. Zu sehen sind Haarbilder, die als sogenannte Zimmerdenkmale ein wichtiges Zeugnis des Gedenkens an liebe verstorbene Angehörige waren. Im letzten Kapitel geht es sowohl um die Bestattungsinstitute als auch um andere Berufe, die rund um den Tod angesiedelt sind.

02.12.2023 – 10.12.2023

Erlebnisausstellung von „Katholisch in Lippstadt“
in der Galerie im Rathaus

Ein kleiner Junge wird zum großen König. In einer bedrohlichen, ausweglosen Situation gibt es plötzlich Schutz und Hoffnung. Im finstersten Krieg reichen sich Feinde spontan die Hand. Und die Geburt eines kleinen Kindes in ärmsten Verhältnissen verändert die Welt und hallt seit mehr als 2.000 Jahren nach…

Diesen und anderen Wundern können die Gäste in der Erlebnisausstellung mit allen Sinnen nachspüren. Sie tauchen ein in verschiedene Landschaften. Video- und Audioinstallationen vermitteln mit modernster Technik, dass „Wunder“ auch heute noch jeden Tag geschehen, wenn wir sie erkennen. Mitmachstationen regen zum Nachdenken und Handeln an. So werden die Besucherinnen und Besucher selbst Teil der Ausstellung. Und nicht nur am Ausgang ist jeder eingeladen, selbst Wunder zu wirken.

Weitere Informationen, auch zum umfangreichen Rahmenprogramm unter

www.katholisch-in-lippstadt.de

Im vergangenen Jahr besuchte Claus Richter seine Geburtsstadt Lippstadt und ließ sich das in Entstehung befindliche neue Museumsdepot zeigen. Fasziniert von den Räumlichkeiten, die einen besonderen Blick aus dem letzten Stock über die Stadt bieten, beschloss Claus Richter seine nächste größere Einzelausstellung für genau diese Lokation zu konzipieren. Die Begegnung mit seiner Geburtsstadt aus der Distanz der Rückerinnerung, gepaart mit dem Blick auf die Topographie Lippstadts aus ungewöhnlicher Perspektive im Depotkomplex, gab seiner gestalterischen Phantasie einen initialisierenden Impuls.

Jeweils an zwei Abenden am Donnerstag im August und September hält Claus Richter

Vorträge zu seiner künstlerischen Arbeit mit anschließendem Gallery Talk – jeweils um 18 Uhr im neuen Museumsdepot in der Hospitalstr. 46a, 59555 Lippstadt:

  1. August 2023, 18.00 Uhr Lippstadt: „Lippstadt als Spielplatz“

  2. September 2023, 18.00 Uhr Lippstadt: „Mein Lippstadt- Dein Lippstadt“

Informationen zum Künstler Claus Richter:

Der 1971 in Lippstadt geborene Künstler befasst sich in seinen Bildern, Filmen und raumgreifenden Installationen immer wieder mit Erinnerungen und Wunschwelten. Seit seinem Studium an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung hat der heute in Köln lebende Künstler sowohl national als auch international an zahllosen Ausstellungen teilgenommen.

Richter bezieht sich in seinen Werken oft auf die eigene Kindheit und entwirft daraus eine bewusst nostalgisch verklärte und spielerische Welt voller Fantasie und gestalterischer Freiheiten. Diese ideelle Welt kollidiert mit einer entzauberten und erschöpfenden Alltagsrealität, deren Beobachtung Richter ebenfalls mit melancholischem und manchmal spöttischem Blick in seine Arbeiten einbezieht.

Viele der Erinnerungen an eine „magische“ Kinderwelt und ein Aufwachsen zwischen Geborgenheit und Abenteuer sind fest mit Richters Heimatstadt Lippstadt verbunden.

Immer wieder bezieht sich der Künstler in Texten und Elementen seiner Kunst auf seine Herkunft. Erlebte Geschichte und reinszenierte Erinnerung sind ganz anders als das, was allgemein als offizielle Erzählung zurückbleibt. Viele Dinge verschwinden leise, manche verändern sich fast ungesehen und bei manchen Geschichten ist man sich selbst nicht mehr sicher, ob sie einem überhaupt wirklich so geschehen sind. Vor diesem Hintergrund erwartet alle Interessierten ein spannendender wie eindrücklicher Vortrag zur Ausstellung mit Texten, Bildern und archivierten Erinnerungen.

16.07.2023 – 19.09.2023

Eine interaktive Wanderausstellung des Universitäts- und Stadtmuseums Rinteln mit Experimenten und optischen Illusionen 
in der Galerie im Rathaus

Der Mensch ist ein Augenwesen. Licht und seine Wahrnehmung bilden seinen wichtigsten Sinn. Die neue Ausstellung des Universitäts- und Stadtmuseums Rinteln, die mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Niedersachsen als Wanderausstellung konzipiert wird, verbindet Wissenschaft, Kulturgeschichte und faszinierende Unterhaltung miteinander.

Zahlreiche interaktive Experimente rund um Farben, Lichtwellen, Spiegelungen und Brechungen veranschaulichen den besonderen Charakter des Naturphänomens Licht und nehmen auch die Geschichte seiner Erforschung ins Visier.

Außerdem gibt es historische optische Apparaturen, moderne Kaleidoskope, Vexierbilder, Anamorphosen zusehen, dazu optische Täuschungen, 3D-Illusionen und vieles andere mehr.

Die Ausstellung will Experten und Laien gleichermaßen erreichen. Sie richtet sich ausdrücklich an Schulklassen aller Jahrgänge aber ebenso an Familien, Gruppen und Einzelbesucher  

Licht ist eine allgegenwärtige, fundamentale Energieform. Ohne das Licht der Sonne wäre Leben auf der Erde undenkbar. Zugleich ist der Mensch ein Augenwesen. Für das Sehen beansprucht unser Gehirn mehr Nervenzellen als zur Verarbeitung aller anderen Sinneseindrücke zusammen.

Naturerlebnis Physik

Was ist Licht? Was ist Farbe?

Mit interaktiven Stationen macht die Ausstellung die zu Beginn der modernen physikalischen Forschung viel beachteten Experimente von Wissenschaftlern wie Isaak Newton erlebbar.

Die Ausstellung präsentiert wissenschaftlich anspruchsvolle Versuchsanordnungen zum Ausprobieren und Staunen. Eine Entdeckungsreise mit Experimenten und Apparaturen rund um Lichtbrechung und Reflexion – mit Spiegeln und Linsen, Prismen und Lasern.

Bemerkenswerte Erfindungen und Entdeckungen

Historische und moderne Geräte, die meisten davon eigenständig benutzbar, stellen die vielfältige Kultur-geschichte von Optik und Beleuchtung vor: Zoetop, Camera Obscura, Laterna Magica, Kaleidoskope.

Die irritierende Welt der optischen Illusionen

Auge und Gehirn des Menschen müssen eine Vielzahl von optischen Eindrücken blitzschnell erkennen und verarbeiten. Erfahrung und Vereinfachung helfen uns dabei.

Aber unsere Sinne lassen sich auch auf Abwege führen oder überlisten. Eine Vielzahl optischer Illusionen täuschen Bilder vor, die es gar nicht gibt, machen wirkliche Dinge unsichtbar, lassen Flaches plastisch erscheinen oder Unmögliches möglich.

Die Ausstellung zeigt unter anderem Hologramme, 3-D-Fotografien, Anamorphosen, Tarnungen, Vexierbilder und scheinbare Bewegungen.

Experimente können von den Besuchern partizipativ durchgeführt und an den Exponaten nachvollzogen werden:

Isaac Newtons Prismen-Experiment, Farbmischung und „bunte Schatten“, Jean Fresnels, Interferenzversuch, Infrarotkamera und Schwarzlicht, Zerr-, Dreh-, Hohl- und Lamellenspiegel,

Der Spiegel-im-Spiegel-Effekt – der endlose Gang, Unsichtbares Glas, Kaleidoskope, Zoetrop,

Camera obscura und Laterna magica, Historische Beleuchtungsmittel im Vergleich, Hologramme,

Anamorphosen, Tarnungen, optische Täuschungen in 2D und 3D, Illusionsmalerei und Vexierbilder,

Drehbilder

Claus Richter – Lippstadt
28. Mai – 27. August 2023
im Depot des Stadtmuseums, Hospitalstraße 46a

Claus Richter – Arbeiten von 2005-2022
28. Mai – 2. Juli 2023
in der Städt. Galerie im Rathaus, Lange Str. 14

In der Städt. Galerie im Rathaus wird Claus Richter zeitgleich zur Museumsdepotausstellung eine Auswahl an älteren künstlerischen Arbeiten präsentieren.

Eröffnung: 28.Mai 2023, 11 Uhr im historischen Rathaus

Der 1971 in Lippstadt geborene Künstler Claus Richter befasst sich in seinen Bildern, Filmen und raumgreifenden Installationen immer wieder mit Erinnerungen und Wunschwelten. Seit seinem Studium an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung hat der heute in Köln lebende Künstler sowohl national als auch international an zahllosen Ausstellungen teilgenommen. Seine erste museale Einzelausstellung fand 2010 im Leopold Hoesch Museum Düren statt, 2016 folgte eine erste Werkschau in den Ausstellungshallen des Kunstraums „Basis“ in Frankfurt.

Richter bezieht sich in seinen Werken oft auf die eigene Kindheit und entwirft daraus eine bewusst nostalgisch verklärte und spielerische Welt voller Fantasie und gestalterischer Freiheiten. Diese ideelle Welt kollidiert mit einer entzauberten und erschöpfenden Alltagsrealität, deren Beobachtung Richter ebenfalls mit melancholischem und manchmal spöttischem Blick in seine Arbeiten einbezieht.

Viele der Erinnerungen an eine „magische“ Kinderwelt und ein Aufwachsen zwischen Geborgenheit und Abenteuer sind fest mit Richters Heimatstadt Lippstadt verbunden.

Immer wieder bezieht sich der Künstler in Texten und Elementen seiner Kunst auf seine Herkunft. Lippstadt war und ist für ihn ein prägender Ort. Nach dem Tod seiner Eltern löste er zwischen 2016 und 2018 sein Elternhaus in der Mastholter Straße auf, und verbrachte dafür über zwei Jahre lang jeden Monat eine Woche in der alten Heimat. Diese Zeit nutze er auch, um in der Stadt nach Spuren seiner Erinnerung zu suchen, sich selbst auf die Reise durch die Straßen und Orte seiner Kindheit zu begeben und seine eigene Geschichte mit der von Freunden und Bekannten und auch mit den ihm regulär zugänglichen Zeitdokumenten zu vergleichen. Schnell wurde klar: Erlebte Geschichte ist ganz anders als das, was allgemein als offizielle Erzählung zurückbleibt. Viele Dinge verschwinden leise, manche verändern sich fast ungesehen und bei manchen Geschichten ist man sich selbst nicht mehr sicher, ob sie einem überhaupt wirklich so geschehen sind.  

      

05.03.2023 – 16.04.2023

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

2022

30.09.2022 – 11.12.2022

Galerie im Rathaus

Abbildung: Norbert Tadeusz, 2009, „Iris XI“, Acryl auf Leinwand, 158×170 cm
Bildrechte: Estate Norbert Tadeusz, Düsseldorf und VG Bild Kunst, Bonn

Norbert Tadeusz, 1940 in Dortmund geboren, nimmt als Student bei Joseph Beuys an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf eine besondere Stellung ein. Der Tendenz zur neuen Abstraktion, Konzeptkunst oder aktionistischen Politisierung des Visuellen setzt er eine konstatierende Beobachtung der sichtbaren Wirklichkeit entgegen. Koloristische Tiefe und malerische Finesse, ein feines Gespür für ungewöhnliche Perspektiven, Bildausschnitte und spannungsreiche Kompositionen, sowie der am Motivkanon Landschaft-Stillleben-Menschenbild orientierte Blick machen ihn zu einer Schlüsselfigur der neofigurativen Malerei seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Dem Werk von Norbert Tadeusz liegt für seine Zeit eine besondere Art singulär ausgerichteter Malerei zu Grunde, die er als Professor für Malerei an zahlreiche Studierende der staatlichen Kunsthochschulen Münster, Karlsruhe, Berlin und Braunschweig weiterzureichen wusste. Norbert Tadeusz war unter anderem auch der Hochschullehrer von Jae Eun Jung, einer in Lippstadt ansässigen Malerin, die 2013 den renommierten Wilhelm Morgner Preis gewann. Die Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlassmanagement Estate Norbert Tadeusz in Düsseldorf realisiert. Diese Ausstellung ist auch für die Behandlung von Bildungsinhalten zu kunstgeschichtlichen Fragenstellungen im Kunstunterricht weiterführender Schulen geeignet.

Vernissage 30.09.2022, 19:30 Uhr; Städt. Galerie im Rathaus Lippstadt, Lange Str. 14, 59555 Lippstadt, Tel. 02941/980454;

Es sprechen: Bürgermeister Arne Moritz, Wilhelm Börskens, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Museums, Dr. Christine Schönebeck, Museumsleiterin, Andreas Moersener, Städtischer Kurator

31.07. – 18.09.2022

Galerie im Rathaus

Indre Rybakovaite - KonversionIndrė Rybakovaitė, eine junge litauische Malerin, besuchte schon als Schülerin das nationale Kunstgymnasium M.K. Ciurlionis in Vilnius und studierte dort ab 2017 an der Akademie der Bildenden Künste. Ihre Auslandssemester verbrachte sie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart in der Klasse von Professor Holger Bunk. Im Sommersemester 2022 wird sie Erasmus-Stipendiatin an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden in der Klasse von Professor Ralf Kerbach. Indrė Rybakovaitė malt Topographien von Landschaft mit Architekturelementen, meist im semi-urbanen Kontext. Ihr generöser wässriger Pinselduktus in ihren großformatigen Gemälden ist breitflächig angelegt. Er berücksichtigt Details, sofern diese das Narrativ der Szenerie erhellen. Gleichzeitig werden aber auch ganze Partien malerisch verdichtet und summarisch zusammengefasst, um sich auf das Wesentliche der Szenerie zu beschränken.

Anlässlich der Verleihung des Young Painter Prize 2020 äußert sie sich zu ihrer Malerei, die sie als „psychologisch“ aufgeladenen imaginären Parallelraum verstehe, der ohne Akteure auskommen könne. Dennoch verweist dieser auf magische Art und Weise auf ein Geschehen des kulturellen und historischen Davor oder Danach. Indrė Rybakovaitės Malerei birgt ein kaum merkliches Moment der Verunsicherung, indem sie zwischen Dokumentarischem, Historisierendem oder Dystopischem changiert. Dies verleiht ihren Bildorten einen transitorischen Charakter, welche als Orte einer Konversion verstanden werden können.

22.05.2022 – 17.07.2022

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus 

Wolle spinnen, Kleidung flicken, Brot backen: Früher gab es oft keine andere Option, als Dinge selber zu machen. Doch heute stehen Menschen immer öfter vor der Entscheidung: Selbermachen oder kaufen? In den letzten Jahren ist das Selbermachen oder „Do it yourself“ wieder voll im Trend: In der Bahn wird gestrickt, in Gemeinschaftsgärten Gemüse gezogen, in Repair-Cafés werden Räder und Radios repariert. Aber warum machen Menschen Dinge selber, obwohl sie es nicht mehr müssten? Die Ausstellung „Do it yourself! Die neue Lust aufs Selbermachen“ des LWL-Museumsamtes für Westfalen verfolgt, wie sich Motivationen zum Selbermachen seit den 1950er Jahren verändert haben. Sie zeigt Grenzen und Übergänge zwischen historischen und aktuellen Formen des Selbermachens und wirft dabei auch einen kritischen Blick auf den DIY-Boom.

04.03.2022 – 30.04.2022

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Markus Krüger studierte an der Fachhochschule für Design in Münster. Die Schärfung der Wahrnehmung für ungewohnte Ereignisse, sowohl konzeptuelles, als auch informelles Vorgehen, eine Sensibilität für ungewohnte Zustände und schwierig fassbare Prozesse mag im Studium schon angelegt worden sein. Markus Krüger geht „methodisch“, jedoch jeder Methode misstrauend, aus verschiedenen Perspektiven seine Sujets und künstlerischen Themenkomplexe mit zum Teil ungewöhnlichen Materialien in unterschiedlichen Medien an. Die Konzentration liegt dabei auf visuellen Arrangements, denen das Prozessuale wesentlich zu eigen ist. Markus Krüger gelingt es, die Komplexität von Zuständen oder Ereignissen durch seine Arbeiten je nach Motiv oder Thema in verschiedenen Facetten multimedial aufzubereiten und als visuelle Protokolle zu höchst lyrischen Installationen zu verdichten.

2021

29.10.2021 – 30.01.2022

Malerei und Zeichnung von Holger Bunk

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Der Maler Holger Bunk, 1954 in Essen geboren, in Soest aufgewachsen, absolvierte die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Professor Alfonso Hüppi und wurde schon während des Studiums vom Kunstmarkt entdeckt. Eine internationale Ausstellungstätigkeit, renommierte Kunstpreise und die Berufung an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart begleiteten sein konstantes und konsequentes Schaffen. Im Aufleben neuer figürlicher Tendenzen in den 1980er Jahren nimmt Holger Bunks Werk eine Sonderstellung ein, da er keiner der entstehenden Gruppierungen in Köln oder Berlin zuzuschreiben ist. Holger Bunk war zu mehreren Arbeitsaufenthalten in Afrika und hat Ateliers in Soest und Amsterdam.

Es werden in der Städtischen Galerie neuere und ältere Arbeiten gezeigt. Was bleibt, ist der Eindruck, dass Holger Bunks Werke nach dem Einstieg in seine Bildwelt als Gedanken-Bilder „lesbar“ werden und als visuelle Impulse unsere Vorstellungen und Annahmen über die „Wirklichkeit“ als Formgefüge mit multiplen Interaktionsebenen verändern, und das auf eine sensible, rätselhafte oder höchst humorvolle Art und Weise.

01.07.2021 – 26.09.2021

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

 #MalereiundBlechspielzeug zum Thema „cars“, mit Exponaten aus der Sammlung des Stadtmuseums und aus einer privaten Spielzeugsammlung

Das Lippstädter Stadtmuseum hat eine umfangreiche Spielzeugsammlung aus dem letzten Jahrhundert im Bestand, darunter auch zahlreiche Blechspielzeuge.

Das auch Bildende Künstler mitunter von Sammelleidenschaft ergriffen bedeutende Privatsammlung anlegen können, wissen wir aus der klassischen Moderne.

Heiner Meyer stellt Leihgaben aus einer Blechspielzeug-Fahrzeug-Sammlung zur Verfügung. Ergänzt wird diese Auswahl durch Gemälde Heiner Meyers aus privaten Kunstsammlungen, die diese Blechspielzeuge zum Motiv haben, und neuere malerische Arbeiten, die um das Motiv des Autos kreisen.

28.03.2021 – 30.05.2021

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Dirk Raulf, Musiker, Komponist, Autor und Theater- und Literaturwissenschaftler und Kurator der „Licht-Promenade“ in Lippstadt, schafft mit seinem 365-Tages-Blogg eine facettenreiche und multifokale Begriffsbesinnung und Bestimmung des Wortes “heimat.kunden“ . Die kulturgeschichtlich-künstlerische Befragung des Heimat-Begriffes und seine lokale, multimethodische „Er-Kundung“ bringt seinen Blogg-Lesern Einsicht in historische und aktuelle Ereignisse, erschütternde Zeit-Zeugnisse, philosophisch orientierte Fragestellungen und Impulse zur Selbst-Reflexion. Durch den aktuellen Shutdown lokaler Matinees, Konzerte und Lesungen verlagerte Dirk Raulf die Umsetzung seines Projektes „heimat.kunden“ in die Städtische Galerie im Rathaus mit multimedialem Ambiente.

2020

Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
02.02.2020 – 29.03.2020
Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Sommer 1969: Die ganze Welt versammelt sich vor dem schwarz-weiß Fernseher und schaut gebannt auf die unscharf ruckelnde Szenerie: Der erste Mensch betritt mit schwerelos- schwebendem Schritt den Mond. Im Vorfeld hatte es einen spektakulären Wettlauf zwischen den beiden Großmächten USA und Sowjetunion gegeben bis die Mondlandung gelang.

Die Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen zeichnet dieses Stück Zeitgeschichte nach, gibt technisch-naturwissenschaftliche Einblicke in das Thema und arbeitet auf, wie die Mondlandung in Westfalen aufgenommen worden ist. Nach dem Blick vom Mond auf die Erde ist nichts mehr wie zuvor. Der blaue Planet fasziniert in seiner Einzigartigkeit auf neue Weise.

2019

14.12.2019 – 19.01.2020

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

In den künstlerischen Medien Fotografie und Videoinstallation untersucht der Berliner Künstler Manuel Schroeder seit mehreren Jahren den Baustoff Beton. In ausgedehnten Arbeitsaufenthalten im osteuropäischen Baltikum und Deutschland befragt er die Geschichte des Umgangs mit dem Material Beton und dokumentiert den Verfall verschiedenster Relikte aus Beton im öffentlichen Raum. Das Projekt „Concrete Delusion – Ressources and Leftovers“ arbeitet mit künstlerisch-audiovisuellen Umsetzungen von Produktionsprozessen der regionalen Zementindustrie, fotografischen Recherchen nach Betonarchitekturrelikten in Lippstadt und ebenso auch in der lettischen Hansestadt Daugavpils.

 

Lippstädter Teilnehmer aus Manuel Schroeders Workshops, die in 2018 und 2019 stattfanden, zeigen ihre fotografischen und kuratierten Arbeitsergebnisse aus dem Lippstädter Stadtraum in einer gemeinsamen Ausstellung zusammen mit Manuel Schroeders Arbeiten. Das Projekt „Concrete Delusion“ wird unterstützt vom Fachdienst Kultur und Weiterbildung der Stadt Lippstadt, der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West/Düsseldorf, dem Kunstverein Raumordnung e.V./Krefeld, dem Informationszentrum Beton IZB/Beckum und erhielt im Februar 2019 die Schirmherrschaft des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU Landtagsfraktion, Herrn MdL Henning Rehbaum.

11.11.2019 – 08.12.2019

Mitmachausstellung für Kinder und Familien in der Galerie im Rathaus

Im Ausstellungsraum stehen die Besucher gleich am Anfang vor einer Wohnungstür. Bitte eintreten: Innen ist es ein bisschen wie in jeder Wohnung – und doch anders. Erstens sind Wände und Möbel komplett aus Pappe. Zweitens kann man in jedem Zimmer Dinge entdecken, die es sonst in Wohnungen nicht gibt: Vom Klo aus kann man ins Abwasserrohr steigen. Durch die Riesensteckdose kann man durchschauen. Und im Küchenschrank legt ein dickes, schwarzes Huhn ein Ei – zum Glück direkt in die Bratpfanne!

Auf Kinder im Alter von 3 -7 Jahren kommen in der Ausstellung viele Fragen zu:
Hat jeder Mensch ein Zuhause? Wie wollen wir leben? Woher kommt die Energie dafür? Wie viel Spielzeug ist genug? Was passiert mit unserem Müll? Wie kommt das Essen auf unseren Teller? Warum schmeißen wir Essen weg – und andere hungern? Was essen wir in hundert Jahren? Woher kommt das frische Wasser? Wie wäre es, wenn wir kein Wasser hätten? Wie kommt der Strom in die Steckdose? Es erwartet Sie eine große Wohnung ganz aus Pappe, in der man als Familie herrlich miteinander spielen und dabei eine ganze Menge lernen kann.

Veranstalter: Jugend- und Familienbüro der Stadt Lippstadt/Lokales Bündnis für Familie/Stadtelternrat
Mit freundlicher Unterstützung der Dr. Arnold Hueck-Stiftung

06.07.2019 – 20.10.2019

Sonderausstellung des Stadtmuseums Lippstadt in Zusammenarbeit mit dem Lippischen Landesmuseum Detmold
in der Galerie im Rathaus

 

Wenn der Sommer kommt, dann geht es ‚raus in die Natur. Mit dem Fahrrad, oder dem Mofa, ausgerüstet mit der Picknickdecke, Handtuch und Schwimmzeug macht man sich auf den Weg in den kleinen Urlaub vor der Haustür. Lippstadt, die Stadt, die das Element „Wasser“ zu einem ihrer Markenzeichen gemacht hat, hat viel zu bieten.

 

In dieser Ausstellung geht es um Badespaß heute und um die Erinnerungen der Lippstädterinnen und Lippstädter an Schwimmen und Wasseraktivitäten in früheren Zeiten. Dabei werden vergessene Orte wiederentdeckt, an denen schwimmen gelernt oder gebadet wurde, wie Sandgruben und Kanäle, und es werden die notwendigen Utensilien für ein gelungenes Sommervergnügens gezeigt. Wie sah sie eigentlich aus, die Bademode, die vor 30 oder 40 Jahren hier getragen wurde?

Luftbaden
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Bad_Waldliesborn
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Albersee
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Margaretensee
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Pehle-Bad
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Jakob-Koenen-Bad
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Eine Rahmen-Kooperation mit dem Lippischen Landesmuseum ermöglicht es beiden Häusern, für die eigene Ausstellung auf den Fundus beider Museen zurückzugreifen und das Thema dennoch dezidiert auf die eigene Sonderausstellung und den regionalen Bezug hin auszugestalten.

2018

07.07.2018 – 15.09.2018

Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit dem Lippischen Landesmuseum Detmold
in der Galerie im Rathaus


Heutzutage haben Eltern ein großes Angebot, um ihre Kinder zu transportieren, wie Tragesack, Kinderwagen oder Fahrradanhänger. Doch wie mobil waren die lieben Kleinen früher?

Moderne und nostalgische Kinder- und Stubenwagenmodelle werden ebenso präsentiert wie der kleine Holzroller oder das alte hölzerne Dreirad. Manchmal korrespondieren Puppenwagen und Puppensportkarren mit ihren großen Vorbildern. Bollerwagen und ein Hochrad für Kinder sind Zeugnisse der Vielfalt von Fortbewegungsmitteln. Aber auch aktuelle Bobby-Cars, Inliner und Skateboards werden berücksichtigt. Die Ausstellung „Kinder Mobil“ des Lippischen Landesmuseums Detmold bildet die Basis für die Sommerausstellung in der Galerie im Rathaus in Lippstadt. Hinzu kommen die Lippstädter Exponate aus der immer weiter wachsenden Spielzeugsammlung, die bis vor einiger Zeit noch im Stadtmuseum unterm Dach gezeigt wurde, aber keineswegs in Vergessenheit geraten ist. Historische Fotos und Erinnerungen an die Fortbewegungsmittel der Kindheit komplettieren den regionalen Bezug des Themas. 

03.05.2018 – 16.06.2018

Sonderausstellung in der Galerie im Rathaus

Ralph Merschmann wurde in Lippstadt geboren, studierte Malerei an der Kunstakademie Münster, der westfälischen Hochschule für Bildende Kunst, die er als Meisterschüler Prof. Ulrich Erbens verließ. Ralph Merschmann spielt mit den Adhäsionskräften der wässrig, cremigen Acrylfarbe beim Farbauftrag, wenn er auf Pinsel und Malmesser verzichtet. Das Setzen von Kreisen, Punkten, Ovalen, gerundeten Rechtecken, Sternchen und unregelmäßigen blütenartigen  Flecken  erfolgt präzise, lässt aber zufällige Unregelmäßigkeiten als Zeugnis reiner „Peinture“ durchaus bestehen.

Der Maler ist durch die Sammlung des hiesigen Museums, insbesondere durch die  Barock-Epoche visuell geprägt worden. Die Dynamisierung und Entgrenzung des Bildraumes in die Tiefe zeugt bei seiner Malerei von barocker Raumkonzeption. Dass „abstrakte“ Malerei Kunst für „Spezialisten“ sei und in das anschauungslose Nirwana der Freudlosigkeit führt, oder dass konkrete und serielle Konzepte der Malerei vor allem Nerv tötende Wiederholungen für Asketen und Pedanten erzeugt, widerlegt Ralph Merschmann in seinen Bildserien ab Mitte der 1990er Jahre so humorvoll wie fundamental: mit sinnenfreudiger Material-Präsenz und dem ausufernden Variantenreichtum seines Repertoires.